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Dinge, die ich sicher weiss

Von Andrew Bovell. Deutsch von Maria Harpner und Anatol Preissler

Schweizer Erstaufführung

«Und um zu verhindern, dass ich
tatsächlich auseinanderfalle,
mache ich eine Liste der Dinge,
die ich weiss ... ich meine, von denen
ich tatsächlich weiss, dass sie wahr
sind, und das wirklich Beängstigende
ist ... die Liste ist sehr kurz.»

Über alle vier Jahreszeiten hinweg begleitet dieses Stück die Familie Price in einer Zeit überraschender Umbrüche. Am Anfang und am Ende macht Rosie, die jüngste Tochter, eine Liste der Dinge, die sie sicher weiss, um den Boden unter den Füssen nicht zu verlieren. Denn Rosie ist eben erst von einer langen Sommerreise zu den Eltern zurück geflüchtet, weil ihr das Herz gebrochen wurde. Die ältere Tochter Pip ist mit Ehe, Familie und ihrem Beruf unzufrieden und schlittert im Herbst in eine grosse Krise. Im Winter schockiert der älteste Sohn Mark seine Eltern mit einer überraschenden Entscheidung und im Frühjahr zeigt sich, dass der jüngste Sohn Ben auf die schiefe Bahn geraten ist.

Was macht das mit den Eltern Fran und Bob, die ihre Kinder lieben und viele Kompromisse eingehen, um diese Familie zusammen zu halten? Ihr scheinbar so glückliches Leben bekommt mehr Risse, als das fragile Gleichgewicht ihrer Ehe und der Familie aushalten kann.

Der australische Dramatiker Andrew Bovell schreibt poetisch und zugleich schmerzhaft ehrlich über das komplexe Beziehungsgeflecht in Familien, über Liebe, Verlust, Erwartungsdruck, starke Bindungen, über realisierte und ungelebte Träume. Ein Stück, das an existenzielle Erfahrungen rührt, die wohl jeder Mensch im Laufe seines Lebens macht, und sein Publikum unmittelbar erreicht und bewegt.