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Die Eisbärin

Klassenzimmerstück von Eva Rottmann. Uraufführung

«In jeder Scheisszeitschrift, auf Insta, YouTube, whatever, überall kriegst du zu hören: SEI DU SELBST! HASHTAG STAY REAL! NO FAKE IDENTITY! Aber was, wenn ich gar nicht weiss, was ICH SELBST ist? Was soll das sein: ICH SELBST? Kann man das anfassen? Hat das eine Form, einen Namen? War das schon immer da oder kann ich das bestimmen?»

Mona ist eine bekannte Influencerin und für ihren nächsten «Post» stürmt sie das Klassenzimmer, in dem sie einst selbst als Schülerin gesessen hat. Während sie ihr neues Video aufzeichnet, verhandelt sie Fragen der Selbstinszenierung und der Realitätsverwertung in den sozialen Medien: «Ich poste, also bin ich.» Oder war es umgekehrt? Mit Social Media kann jede:r ein bisschen zum Star werden, Instagram und Co. sind der Glitzer auf dem Alltag, mit dem auch ganz banale Ereignisse (mein Frühstück, meine neue Maniküre, meine Katze auf dem Fensterbrett) verwertbar werden. Likes sind die neue soziale Währung. Wie weit gehe ich, um zu gefallen? Diese Frage ist nicht erst seit Social Media aktuell, Identitätssuche im Spiegel der Anderen haben bis anhin noch jede heranwachsende Generation umgetrieben. Der Radius hat sich mit Social  Media vergrössert und dies birgt neue Gefahren – eröffnet aber auch neue Möglichkeiten.

Eva Rottmann schrieb dieses Stück, das sich auch mit der grassierenden Handy- und Spielsucht beschäftigt, als Auftragswerk für das Theater Kanton Zürich. Zielpublikum sind Schülerinnen und Schüler von 10 bis ca. 13 Jahren. Das Stück über den Umgang mit sozialen Medien und Identität wurde über 100 Mal gespielt und zum renommierten Theaterfestival «Kinder – Stücke» in Mülheim a. R. eingeladen. «Die Eisbärin» kommt ohne technischen Aufwand ins Schulhaus und hat die Länge einer Unterrichtslektion. Im Anschluss daran gibt es eine zweite Lektion, die u. a. ein Nachgespräch mit der Schauspielerin Julka Duda und der Theaterpädagogin Carola Berendts umfasst. 

 

Eva Rottmann wuchs in Wertheim am Main auf. 2004 begann sie ihr Studium an der Zürcher Hochschule der Künste am Departement Darstellende Künste und Film. Bereits während ihres Studiums entwickelte sie zahlreiche Theaterprojekte, vor allem mit Jugendlichen. 

Ihr erstes Theaterstück «Eidechsen und Salamander» wurde mit dem Kathrin-Türks-Preis und dem deutsch-niederländischen Jugend­dramatikerpreis «Kaas und Kappes» ausgezeichnet. 2008/09 nahm Eva Rottmann am Stück Labor Basel teil und erhielt den Publikumspreis für ihr Stück «Skills», das 2012 auch mit dem Jugendtheaterpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde. Zuletzt erschien 2017 ihr Stück «Wälder im Frühling» (alle Stücke werden vertreten vom Felix Bloch Erben Verlag Berlin). 

Klaus Hemmerle, Jahrgang 1960, lebt in Singen/Hohentwiel und in Zürich. Ausbildung an der Schauspielakademie Zürich, als Schauspieler engagiert am Schauspielhaus Zürich, am Theater der Stadt Heidelberg, bei den Hersfelder Fest­spielen und am Württembergischen Staatstheater in Stuttgart. Seit 2004 freischaffender Regisseur. Immer wieder Inszenierungen im Kinder- und Jugendtheater: regelmässig für das JES in Stuttgart (Stückentwicklungen: «Bonnie&Clyde», «Schwabenkinder», «h.e.i.d.i. – Heimat entsteht in deinem Inneren»). Am Theator Kanton Zürich 2011/12 «Wir alle für immer zusammen» von Guus Kuijer. Lehrauftrag für Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart seit 1999. 

Theaterpädagogik

Informationen zu möglichen Terminen, Ablauf und Vermittlungsangeboten erhalten Sie bei der Verantwortlichen für Theater und Schule / Theaterpädagogik: Carola Berendts, 052 232 90 42, c.berendts@tkz.ch.

Im Zusammenhang mit einer gebuchten Vorstellung im Klassenzimmer wird ein nachbereitender kostenloser Workshop angeboten (3 Lektionen), in dem sich die Schülerinnen und Schüler spielerisch mit der Thematik des Stücks auseinandersetzen.

 

Mit:

Julka Duda (Mona)

Regie

Klaus Hemmerle

Dramaturgie

Ann-Marie Arioli, Uwe Heinrichs

Theaterpädagogik

Carola Berendts, Rebekka Spinnler

Regieassistenz

Jaël Thoma, Elena Thoma, Jakob Fessler

Premiere

27.09.2018

Spieldauer

1 Lektion und 1 Lektion Nachbereitung

Für Schülerinnen und Schüler ab 11 Jahren
Sprache: Hochdeutsch

Mit Unterstützung von:

ZKB Zürcher Kantonalbank 

Ernst Göhner Stiftung 

Mit Unterstützung von:

Trailer zum Stück