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Der Schauspieldirektor

Komödie mit Musik in einem Akt von Wolfgang Amadeus Mozart.

Musikalisches Arrangement: Till Löffler. Text: Stephan Benson

Mlle Silberklang
Jeder Künstler strebt nach Ehre,
Wünscht der einzige zu seyn;
Und wenn dieser Trieb nicht wäre,
Bliebe jede Kunst nur klein.
Alle
Künstler müssen freylich streben
Stets des Vorzugs werth zu seyn;
Doch sich selbst den Vorzug geben,
Über andre sich erheben,
Macht den grössten Künstler klein.

Der mässig begabte Regisseur Frank erhält die Chance, zum Schauspieldirektor aufzusteigen und eine Theatertruppe zusammenzustellen. Dem schnell Überforderten zur Seite steht seine Muse, die migränegeplagte Diva Eiler. Die beiden laden zum Vorsprechen und Vorsingen ein. Allerdings haben nur wenige Aspiranten den Weg auf die ungeheizte Probebühne gefunden und vielversprechend sind sie eigentlich auch nicht: die hartnäckige Schauspielerin Pfeil weigert sich, eine Ablehnung zu akzeptieren und tritt immer wieder mit neuen Vorsprechrollen an; der schüchterne Tenor Vogelsang wird plötzlich liebestoll, während zwischen den beiden Sopranistinnen Herz und Silberklang ein unbarmherziger Zickenkrieg tobt. Der schweigsame Performance-Künstler Krone und der selbsternannte Universal-Schauspieler Buff schliesslich lassen die Situation vollends aus dem Ruder laufen und in ein vergnügliches musikalisch-schauspielerisches Chaos münden. Es wird geliebt, gehasst, gestritten, gesungen und gerungen. Wie nur soll diese bunte Truppe jemals gemeinsam ein Stück auf die Beine stellen? Frank und Eilers Traum von einem eigenen Ensemble scheint ernsthaft gefährdet.

Entstanden ist Mozarts Singspiel «Der Schauspieldirektor» mitten in der Arbeit an «Le nozze di Figaro» als Auftragswerk für Kaiser Joseph II. Im Rahmen eines opulenten Festes wurde der Einakter 1786 uraufgeführt – gefolgt übrigens von Salieris «Prima la musica, poi le parole». Unsere Aufführung wird ergänzt durch einige der schönsten Mozart-Arien z. B. aus «Die Zauberflöte» und «Die Entführung aus dem Serail». Das Theater Kanton Zürich und das Opernhaus Zürich spannen für diese Produktion erstmals zusammen. Der Hamburger Autor Stephan Benson, der für das Theater Kanton Zürich bereits die beiden Jukebox-Musicals «Beatles for Sale» und «Falling in Love» verfasste, hat nach dem Originallibretto eine neue Textfassung geschrieben, die sich auf humorvolle Art mit dem Theater, seinen verschiedenen Stilen und der Konkurrenz unter Künstlern beschäftigt.

Wolfgang Amadeus Mozart, geboren 1756 in Salzburg; gestorben 1791in Wien. Mozart gilt als musikalisches Wunderkind, seine ersten Stücke schrieb er bereits als 10jähriger. Zu seinen wichtigsten Opern gehören: «Idomeneo» (1781), «Die Entführung aus dem Serail» (1782), «Die Hochzeit des Figaro» (1786), «Don Giovanni» (1787), «Così fan tutte» (1790) sowie «Die Zauberflöte» (1791). Sein «Requiem» blieb unvollendet. 

Stephan Benson, geboren 1964, studierte Schauspiel an der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart. Neben einer erfolgreichen Karriere als Theater-, Film- und Fernsehschauspieler sowie als Sprecher, Rezitator und Synchronsprecher verfasste er verschiedene Kinderstücke, Spoken-Word-Performances und Hörspiele.

Thomas Barthel ist stellvertretender Leiter des Internationalen Opernstudios (IOS) am Opernhaus Zürich. Seine Ausbildung erwarb er am Hope College und an der Yale University, wo er bei Donald Currier, Claude Frank und Adele Marcus Klavier studierte. Die Ausbildung zum Dirigenten erhielt er bei Otto-Werner Müller. Nach drei Jahren als Mitglied des IOS wirkte er von 1994 bis 2003 als Solo-korrepetitor am Opernhaus Zürich. Als Dirigent stand er in Zürich beim Ballettabend «Concertante/Alte Kinder», bei Brittens «Wir machen eine Oper» und «Albert Herring», bei Humperdincks «Hänsel und Gretel», bei der «Zauberflöte für Kinder» und beim «Kinderfüchslein» am Pult. Er war musikalischer Leiter der IOS-Produktionen «Die Bettleroper», «La Didone», «Die lustigen Nibelungen», «A Midsummer Night’s Dream» sowie «Trouble in Tahiti»  (Auswahl).

Rüdiger Burbach, geboren 1966, lebt seit 1993 in Zürich. Theaterstationen: (u.a.) Theater Basel, Baracke des Deutschen Theaters Berlin, Schiller-Theater Berlin, Schauspiel Bonn, Schauspiel Essen, Schauspiel Frankfurt, Ernst Deutsch Theater Hamburg, Luzerner Theater, Staatstheater Mainz, Staatstheater Meiningen,  Staatstheater Stuttgart, Maaghalle Zürich, Schauspielhaus Zürich. Von 2010–2014 ist er der Künstlerische Leiter des Theater Kanton Zürich, ab 1. März 2014 Intendant. Er inszenierte hier die Schweizer Erstaufführung von Nick Woods «Fluchtwege», Alan Ayckbourns «Frohe Feste», die Uraufführung von Ulrich Woelks «In der Nähe der grossen Stadt», die Jukebox-Musicals «Beatles for Sale» und «Falling in Love», Oscar Wildes «Bunbury»,  sowie Shakespeares «Was ihr wollt», Jordi Galcerans «Karneval», Dennis Kellys «Die Opferung von Gorge Mastromas» und Florian Zellers «Die Wahrheit». Am Konzert Theater Bern inszenierte er 2013 «Kleiner König Kalle Wirsch». 

Mit:

Rebeca Olvera/Estelle Poscio/Sen Guo (Mlle Herz, Sopran) Florie Valiquette/Mélissa Petit (Mlle Silberklang, Sopran), Spencer Lang/Guyla Rab (M Vogelsang, Tenor); Katharina von Bock (Eiler, Schauspielerin), Daniel Hajdu (Frank, Schauspieldirektor). Stefan Lahr (Buff, Schauspieler), Andreas Storm (Krone, Performance-Künstler), Miriam WagnerFabienne Hadorn (Pfeil, Schauspielerin). Instrumental-Ensemble des Opernhauses Zürich

Regie

Rüdiger Burbach

Musikalische Leitung

Thomas Barthel

Bühne und Kostüme

Beate Fassnacht

Choreografie

Meret Hottinger

Premiere

03.09.2015

Spieldauer

1 Stunde 20 Minuten, keine Pause.

Koproduktion mit:

Trailer zum Stück

Pressezitate

«Das Premierenpublikum und unsere Kritikerin haben Tränen gelacht. » SRF 1

«Eine temporeiche Revue» NZZ

«Eine hinreissend unmögliche Theatertruppe» Tages-Anzeiger

«Ein Höllenspass voll witziger Regieeinfälle und spiellustiger Akteurinnen und Akteure» Berner Zeitung

«Für die Singenden und Spielenden ist es ein Fest.» NZZ

«Brillant gesungen» Der Landbote

«Eine Art Revue, deren Nummern sich an vielgestaltiger Komik und detailfreudiger Überzeichnung überbieten. Dies lässt die eineinhalbstündige Vorstellung wie im Flug vorbeiziehen.» NZZ

«Das Publikum fällt vor Lachen fast von den Stühlen.» Tages-Anzeiger

«Es ist eine Klasse für sich, wie Andreas Storm seinen stummen Bodydance aufführt und Stefan Lahr seine Kurzfassung von 'Wilhelm Tell' zeigt.»

«Das Publikum fand beim Applaus kaum ein Ende» Berner Zeitung

«Präzis und lustvoll gespielt.» Der Landbote