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Ein Sommernachtstraum

von William Shakespeare | Freilichttheater

Deutsch von Rebekka Kricheldorf

SQUENZ Matz Schlucker, ihr müsst Thisbes Mutter spielen. Thomas Schnauz!

SCHNAUZ Hier, Peter Squenz.

SQUENZ Ihr, des Pyramus Vater, ich selbst Thisbes Vater; Schnock, der Schreiner, Ihr des Löwen Rolle. 

SCHNOCK Habt Ihr des Löwen Rolle aufgeschrieben? Bitt Euch, wenn Ihr sie habt, so gebt sie mir; denn ich habe einen schwachen Kopf zum Lernen.

SQUENZ Ihr könnt sie extempore machen: es ist nichts wie brüllen.

ZETTEL Lasst mich den Löwen auch spielen. Ich will brüllen, dass es einem Menschen im Leibe wohl tun soll, mich zu hören. Ich will brüllen, dass der Herzog sagen soll: «Noch mal brüllen! Noch mal brüllen!»

Theseus, Herzog von Athen, steht kurz davor Hippolyta zu heiraten, die Königin der Amazonen. Noch vier Tage sind es bis zur Hochzeit. Diese Frist setzt er auch seiner Tochter Hermia, die sich entscheiden muss, ob sie nach dem Willen ihres Vaters den verhassten Demetrius oder – unter Androhung des Todes – den von ihr heiss geliebten Lysander zum Mann nehmen will. Sie hört auf ihr Herz und ihre Wahl fällt auf Lysander, mit dem sie Hals über Kopf in den Wald flieht. Ihre Freundin Helena, die, leider unerwidert, den Demetrius liebt, erzählt ihrem Angebeteten von Hermias Geheimnis – nur um ihm, der Hermia und Lysander eifersüchtig in den Wald gefolgt ist, ihrerseits nachzustellen. Dieses Liebeschaos wird im dunklen Forst erst richtig kompliziert, denn hier treibt der Waldgeist Puck sein Unwesen als rechte Hand des Elfenkönigs Oberon. Dieser hat einen veritablen Ehekrach mit seiner Gemahlin Titania und möchte ihr eins auswischen. Zu diesem Zweck lässt sich Oberon von Puck ein Kraut besorgen, durch dessen Wirkung man sich unsterblich in den Erstbesten verliebt, den man beim Aufwachen erblickt. Das «Opfer» wird Zettel sein, Mitglied einer liebenswert-chaotischen Gruppe von Handwerkern und Theaterenthusiasten, die im Wald das Stück von «Pyramus und Thisbe» einstudieren. Diesem hext Puck einen Eselskopf auf den Leib und führt ihn zur schlafenden Titania. Nebenbei soll der rastlose Puck auch noch die zerstrittenen Liebenden mit dem Kraut versöhnen. Allerdings erwischt er dabei die Falschen, der Liebeskummer wird zur Raserei, der Feenwald zum fast tödlichen Albtraumdickicht. Doch den Waldgöttern sei Dank gibt es ein Gegenmittel ...

William Shakespeare, geboren 1564 in Stratford-upon-Avon; gestorben 1616 ebenda, war ein englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler. Shakespeare gehört zu den bedeutendsten und am meisten aufgeführten und verfilmten Dramatikern der Weltliteratur. Seine überlieferten Werke umfassen 38 Dramen, darunter «Hamlet», «Othello», «Was ihr wollt», «Der Sturm», «Macbeth», ausserdem Versdichtungen, darunter eine Sammlung mit Sonetten.

Der Schweizer Elias Perrig, geboren 1965 in Hamburg, studierte zunächst Molekularbiologie in Basel, bevor er 1989 als Regieassistent am Theater am Neumarkt, Zürich, seine Theaterlaufbahn begann. 1991 wechselte er als Regisseur an die Bühnen Lübeck und 1993 ans Staatstheater Kassel. Seit 1995 war er als freier Regisseur tätig und inszenierte unter anderem am Theater Lübeck, Staatstheater Kassel, Theater Neumarkt Zürich, Staatstheater Hannover, Teatr RusskojDrami, Kiew, Schauspielhaus Zürich und am Grillo Theater Essen. Von 1999 bis 2005 war er Hausregisseur am Schauspiel Stuttgart, von 2006 bis 2012 Schauspieldirektor am Theater Basel. Seit 2012 ist er wieder freier Regisseur und inszeniert u.a. am Theater der Stadt Heidelberg, dem Hans Otto Theater Potsdam, am Volkstheater Wien, den Wuppertaler Bühnen und dem Staatsschauspiel Dresden. Im Frühling 2017 inszenierte er am Theater Kanton Zürich Jeremias Gotthelfs «Die schwarze Spinne» als Freilichttheater.

Mit:

Joachim AeschlimannKatharina von Bock, Julian M. Boine, Sandro Corbat, Julka Duda, Marie Gesien, Stefan LahrPit Arne PietzMiriam Wagner u. a.

Regie

Elias Perrig

Bühne und Kostüme

Beate Fassnacht

Musik

Live-Musik: Sandro Corbat

Premiere

17.05.2018

Spieldauer

ca. 2 1/4 Stunden. Pause nach dem 3. Akt, 1. Szene.

Trailer zum Stück

Pressezitate

«Ein sommerliches Vergnügen ist William Shakespeares Klassiker. Und so vergnügt, wie nach dieser Premiere, geht man selten aus einem Theater!» Radio SRF

«Ein tolles Spiel.» Der Landbote

«Die Inszenierung von Elias Perrig kann in der Konkurrenz zum Fussball-Grossereignis durchaus bestehen.» NZZ

«Flower-Power ist aber ganz die Sache von Puck. Miriam Wagner spielt diesen Kobold und ist grossartig in der Rolle.» Tages Anzeiger

«Der andere Liebling des Abends ist Stefan Lahr, der den Grossschauspieler Zettel gibt: Sein Auftritt im Handwerkertheater ist umwerfend, er spielt sich sozusagen selber an die Wand.» Der Landbote

«Am schönsten gelingt das Aufwach-Bild vor der grossen Auflösung am Schluss. Da vergisst man sogar die Hup-Korsos neben der Bühne.» NZZ